Nach einem Beitrag zu Höhenangst und einem kurzen Hinweis im Uto Magazin war die Tour auf den Planggenstock im Nu ausgebucht. Offensichtlich traf das Thema Höhenangst – oder treffender gesagt Sturzangst, wie Höhencoach David Elsasser es nennt – einen Nerv bei vielen Bergfreund:innen.
Bereits im Bus von Ziegelbrücke nach Niederurnen war klar: hier hat sich eine besondere Gruppe gefunden. Man hatte sofort ein gemeinsames Thema – oder vielleicht besser gesagt einen gemeinsamen „Gegner“. Ebenfalls dabei waren die beiden Tourenleiter Oliver Hoff, Emily Kruse und die beiden Höhencoaches David Elsasser und Bettina Atzgerstorfer.
Die Stimmung war locker, Fragen flogen hin und her: „Warum bist du dabei?“, „Wann packt dich die Angst?“, „Was erhoffst du dir?“. Schon in der kleinen Seilbahn zur Bergstation Morgenholz entstand so etwas wie Teamgeist – getragen von gegenseitigem Verständnis und der leisen Nervosität vor dem, was noch kommen sollte.
Nach einem kurzen Spaziergang im Sommerregen erreichte die Gruppe die Blockhütte Mettmen, wo der erste Teil der Tour stattfand. Unter dem Vordach, eingewickelt in Militärdecken und dankbar für die Abkühlung nach zwei Wochen Hitzewelle, gaben die Höhencoachs spannende Einblicke:
Neben der Theorie gab es auch gleich praktische Übungen: bewusstes Atmen, kleine Meditationen, gemeinsames „Wegschnaufen“ der Angst - und der Wolken… Und tatsächlich klarte der Himmel danach auf.
Gestärkt und mit neuen Anti-Höhenangst-Werkzeugen im Rucksack machte sich die Gruppe an den Aufstieg zum Planggenstock. Rund eine Stunde ging es bergan, bis der Grat erreicht war. Dort zeigte sich: Angst ist individuell. Manche blieben souverän, andere tasteten sich Schritt für Schritt vorwärts. Kleine Expositionsübungen halfen, Grenzen bewusst zu spüren – und manchmal auch zu verschieben. Fazit der Teilnehmenden: Sturzangst bei Uto-Mitglieder beginnt wohl etwas später als bei Menschen, die nicht oft in den Bergen unterwegs sind.
Nach insgesamt 750 Höhenmetern, vier Stunden gemütlicher Wanderzeit und einer letzten Seilbahnfahrt zurück ins Tal war die Gruppe sich einig: Diese Tour war etwas Besonderes und solche Touren sollten noch in schwierigeren Geländen angeboten werden.
Viele wünschten sich am Ende: Mehr davon! Mehr Touren, mehr Schwierigkeitsgrade, mehr Gelegenheiten, um die irrationale Sturzangst Stück für Stück zu verlernen.
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